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Sunnybrook Hospital in Toronto vertraut auf RFID in den Operationsräumen

Im Krankenhaus verbringen Patienten den größten Teil ihrer Zeit – sind sie stationär aufgenommen und dazu noch immobil – in ihrem Zimmer. Eine Zuordnung zu ihrer Patientenakte fällt leicht, solange sie dort anzutreffen sind. Werden Patienten jedoch ambulant behandelt, beispielsweise in einem Onkologischen Zentrum zur Chemotherapie, oder müssen operiert werden, dann ist die eindeutige Identifikation ein Vorgang, der über das Wohl des Patienten mitentscheidet. Das in Toronto, Kanada, ansässige Sunnybrook Health Sciences Centre nutzt RFID-Technologie, um Patienten sicher zu identifizieren, Verwechslungen auszuschließen und Verwaltungsprozesse zu optimieren.

Patienten-Tracking bei Operationen

In 2015 installierte der Systemintegrator RFID Canada UHF-Weitbereichsleser von Feig Electronic in den umgebenden Bereichen und Übergängen zu insgesamt 19 OP-Sälen. Ziel war es, die jährlich rund 13.500 chirurgischen Patienten auf ihrem Weg in die OP-Vorbereitung, im OP-Saal, im Aufwachraum und im Anschluss zurück auf die Station zu tracken. „Jeder Aufenthalt eines Patienten in den zum OP-Prozess gehörenden Bereichen wurde zwar handschriftlich dokumentiert, jedoch nicht in Echtzeit. Diese Verzögerung war in Ordnung, da das Pflegepersonal sich vornehmlich um die Versorgung der Patienten kümmert. Dennoch kam es zu Herausforderungen in den Abläufen, sodass Patienten länger als notwendig in einem der OP-Bereiche warten mussten“, erläutert Ellie Lee, Manager OR Information Management Services, die Ausgangsbasis vor dem RFID-Einsatz.

„RFID ermöglicht das Lokalisieren von Patienten im OP in Echtzeit – dadurch werden zahlreiche Optimierungen in der Patientenversorgung möglich. Zusätzlich werden Angehörige schneller und ohne zusätzliche personelle Ressourcen über den Status der OP informiert.“

Der Trick mit der Akte

Anstatt den Patienten ein RFID-Armband zu geben, befinden sich je zwei Transponder auf den Aktendeckeln der Patientenakte. „Zum einen besteht bei einem Armband das Risiko, dass sich der Arm unter dem Körper des Patienten befindet. Dann ist eine Erfassung des Transponders kaum möglich. Zum anderen wird die Patientenakte immer zusammen mit dem Patienten im Krankenhaus transportiert“, fasst Ellie Lee zusammen und führt aus: „Wir nutzen zwei Transponder auf den Aktendeckeln in horizontaler und vertikaler Ausrichtung. So stellen wir eine bestmögliche Erfassung sicher. Wichtig war, dass die Transponder ‚offiziell‘ aussehen – bedruckt mit Logo und Seriennummer.

Bei ersten Tests mit Blanko-Transpondern wurden diese vom Personal mit Klebestreifen verwechselt und entfernt.“ Notfallpatienten, die ohne Patientenakte in den OP kommen, erhalten eine Plexiglasplatte zur Befestigung am Clipboard des Bettes, auf der ebenfalls zwei Transponder angebracht sind. Die Aktendeckel werden nach dem Verlassen des OP-Bereiches in spezielle Container eingeworfen, sodass sie aufbereitet und wiederverwendet werden können. „Ist ein Patient im System als ‚entlassen‘ vermerkt und die Rückgabe des Aktendeckels wird vergessen, wird dieser von den Antennen am Ausgang erfasst und ein Signal ertönt. Somit geht praktisch kein Artikel verloren.“

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